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36. Plakatwettbewerb
des Deutschen
Studentenwerks
Der Shift vom bunten Campusleben ins rein Digitale fühlte sich im Zuge der Corona-Pandemie oft an, wie ein wackeliger Jonglage-Akt. Auf engstem Raum kreativ zu sein und dabei nicht zwischen Kabelsalat und Fehlermeldung die Nerven zu verlieren, war auf jeden Fall ein Experiment, auf das wir wohl alle nicht so richtig vorbereitet waren. Mein Plakatmotiv versucht, diesen oft auch chaotischen Zustand mit einem Augenzwinkern festzuhalten.
Hannes
NaumannBauhaus Universität Weimar
Campusleben aber digital. Hört sich im ersten Moment eigentlich ganz geil an. Ist es tatsächlich auch. Um ehrlich zu sein sogar das Beste, was deinem Studium passieren konnte. Mit all seinen Vorzügen, der unendlichen Flexibilität, morgens gar nicht erst aufstehen zu müssen, bei Vorlesungen nur noch scheinbar anwesend sein zu können und die freigeschaufelte Zeit zu nutzen um andere, wichtige Dinge zu erledigen, sich das mühevolle Aufladen der Social Batteries zu sparen, die sonst im persönlichen Kontakt mit Kommiliton*innen erschöpft werden, die eigenen Kenntnisse im Umgang mit Computer- und Netzwerkproblemen zu schärfen und ganz generell einfach reichlich freie Kapazitäten beispielsweise für das Verfolgen neuer Hobbies zu haben. Sowas wie Häkeln. Du kannst echt froh sein.
Gabriel
WeimerHochschule Mannheim,
Vor knapp zwei Jahren startete ich mein Studium während der Pandemie. Das heißt, die ersten drei Semester habe ich fast ausschließlich online erlebt. Deswegen habe ich meine Kommilitonen häufig nur als Icons kennengelernt und die Universität nie von innen gesehen. Mein Plakat soll den Moment darstellen, indem nach einem Online-Seminar alle die Plattform verlassen und man sich alleine in seinem Zimmer vor dem schwarzen Bildschirm wiederfindet. In diesem Moment merkt man, dass während des Online-Studiums die aktive Lehre und die persönlichen Kontakte vor Ort einem fehlen. Die Aspekte, die ein Studium ausmachen, fallen weg, und man fühlt sich im Studium alleine.
Nils
VossenHochschule Düsseldorf
Digitales Lernen ist zeitsparend, effizient und multi-threaded. Wir genießen die Digitalisierung, denn sie hat unserem Lernen und Leben enorme Vorteile gebracht. Sie ist bequem, aber gleichzeitig fühlt sie sich kalt an. Die digitale Welt entfernt die Menschen voneinander. Das Soziale wird fragil, wir sind in unserer Interaktion eingeschränkt und begrenzt. Bei Netzwerkproblemen friert der Computerbildschirm ein, das Videobild wird zu einem Pixelquadrat oder wir werden sogar vollständig aus der Netzwerkverbindung rausgeworfen. Ich bin wie mein Porträtbild: Ich bin von der Außenwelt abgeschnitten, eingefroren, meine Gedanken sind gestört, und ich kann mich nicht neu organisieren. Vielleicht haben wir alle ähnliche Erfahrung gemacht – wir leben und lernen digital verloren und isoliert.
Qiaoting
GaoHochschule Düsseldorf
Obenrum schick, untenrum frei, so lautete das Motto der letzten zwei Jahre, die von online Kursen auf dem Bildschirm geprägt waren. Das Plakat? Hinter den Kulissen? spielt auf die Selbstdarstellung der Teilnehmer*innen an, die in dem kleinen Ausschnitt der Webcams stets gepflegt und professionell erscheinen. Was sich außerhalb des virtuellen Rahmens befindet bleibt jedoch ein Geheimnis?
Leela
DuttaBauhaus Universität Weimar
Als Erstsemester in der Pandemie war der Anfang unseres Studiums nicht gerade einfach. Durch Online-Vorlesungen, Online-Übungen und Online-Meetings haben wir von unseren Mitstudierenden nämlich oftmals nicht mehr als den Namen mitbekommen.
Wie soll man da schon neue Freunde kennenlernen?
Nele Muhle /
Jan Bonkamp Hochschule Bremerhaven
Digitales Campusleben bedeutete, vor allem in Zeiten des Lockdowns, für viele, Daheim zu sein. Doch wo ist zu Hause? Die digitalen Vorlesungen ermöglichten es mir, nicht in meinem WG-Zimmer in der Stadt zu sein, sondern dort, wo ich mich am wohlsten fühle, in den Alpen. Dort konnte ich den Campusalltag perfekt mit meinen Hobbys kombinieren. Ob ein Gleitschirmflug in der Mittagspause, oder Snowboarden nach der Vorlesung. Für andere ist zu Hause sein vielleicht woanders, mit den Liebsten, alleine. Doch egal wo wir das digitale Campusleben lebten, waren wir wahrscheinlich alle ein bisschen weniger am Campus und mehr bei uns, zu Hause. Mein Plakat ist eine Anspielung auf die vielen Facetten des zu Hause Seins, die aufgrund der ausgeschalteten Kamera oft anonym blieben.
Luisa
MaierDuale Hochschule Baden Württemberg – Ravensburg
In Zeiten der Corona-Pandemie hat uns, egal welche Uni, was für ein Studiengang oder Semester, alle Studierende eine bestimmte Sache verbunden: Online Meetings und Vorlesungen. Dabei habe ich überlegt, welche Situationen mir diesbezüglich, aus den letzten Jahren, so im Kopf geblieben sind. Ziemlich schnell fiel mir auch etwas ein. Jeder kennt es. Im realen Leben sagt man „Hallo“ oder „Guten Morgen“, doch online wurden diese Begrüßungen ganz schnell abgelöst. Ab da hieß es nur noch: „Hört man mich?“
Celina
SaskaBrand University of Applied Science Hamburg
Als ich mich mit dem Thema „Campusleben Digital“ auseinandersetzt habe, ist mir aufgefallen, dass es viele Veranstaltungen an der Uni wegen der Pandemie abgesagt werden mussten oder online stattfinden mussten. Dazu gehört auch die Erstsemesterparty, die zur Einführung in das Unileben dient. Und so kam ich auf die Idee meines Plakates. Ich wollte in meinem Plakat zeigen, dass eine virtuelle Erstsmesterparty stattfindet und sie seltsamerweise vorm Monitor gefeiert werden muss. So soll zum Ausdruck gebracht werden, dass das Sozialleben an der Uni durch die pandemiebedingte Digitalisierung beeinträchtigt wurde.
Petty
SunHochschule der bildenden Künste Essen, HBK
Vor der digitalen Lehre haben sich Freundschaften oftmals auf dem Campus gebildet. Durch die gemeinsame Zeit lernten sich Kommilitonen besser kennen. Seit der Pandemie und dem damit verbundenen digitalen Campusleben sehen sich Studierende kaum persönlich. Aus diesem Grund fiel es Ihnen sehr schwer Kontakt zu halten oder ihn überhaupt erst aufzubauen. Der Austausch in Online Foren ist meist nicht tiefgründig, da sich Studierende dort eher nur auf einer oberflächlichen Ebene begegnen. Daher bieten sich für sie nur wenige Möglichkeiten persönliche Freundschaften zu knüpfen. Es stellt sich die Frage „Kann man Freundschaften nachholen?“, welche im Vordergrund zu sehen ist. Das Testergebnis eines „Kommunikationsantigen“ im Hintergrund zeigt dies bildlich auf und die Antwort lautet „Nein, Freundschaft kann man nicht nachholen“.
Julia
GunneschHochschule RheinMain
Digitales Campusleben bedeutete für mich, Dinge auf die ich mich im Studium gefreut hatte erstmal nicht erleben zu können. Zuhause ausziehen und neue Leute kennenzulernen, aber auch der Austausch im Studium wurde durch den Online-Unterricht stark eingeschränkt. Ich hatte angenommen, im neuen Lebensabschnitt Studium würde sich alles verändern – aber irgendwie blieb alles gleich. Das Leben ging weiter. Und doch hat es auch ganz neue Erfahrungen ermöglicht. Frühstück mit der Oma beim Unterricht oder aber eine mobile Teilnahme am Seminar auf dem Lieblingsaussichtspunkt irgendwo draußen – das sind Dinge die ich vermissen werde und auf die ich gerne zurückblicke.
Anna
JauchDuale Hochschule Baden Württemberg – Ravensburg
Beim Thema “digitales Campusleben“ dachte ich zuerst an den Faktor „Wo?“. Da kamen mir zuerst die Komponenten physische und psychische Örtlichkeit in den Kopf, die in diesem Falle voneinander getrennt waren. Ich befinde mich also zuhause während mein Geist in der Uni sein sollte. Das Gute daran, zu Hause zu sein, war, dass man an allen Orten etwas für die Uni machen konnte solange man sein Laptop, Handy oder Tablet zur Hand hatte. Dabei erwischte ich mich sehr oft, wie ich mal da und mal dort war und mal das oder jenes gemacht habe, während ich mir Vorlesungen angehört oder gearbeitet habe. Heißt, während einer Vorlesung gleichzeitig zu kochen oder Wäsche aufzuhängen oder während des selbstständigen Arbeiten gegessen oder Fernseher geguckt hat. Mein zu Hause wurde zum Arbeitsplatz: Vom Bett zum Klo bis zur Küche. Was ich am Anfang als praktisch empfand wurde nach und nach dann doch beengend und kompliziert, da die Multitasking-Fähigkeit dann doch nicht reichte, um beiden Aufgaben volle Aufmerksamkeit zu schenken. „Studying at Home“ zeigt mich als Würmchen, welcher sich durch alle Räumlichkeiten meines Heims bewegt und zwei Orte bzw. zwei Tätigkeiten vereint, die normalerweise nicht zusammen gehören. Was daran positiv oder negativ ist, ist jedem selbst überlassen.
Hanyi
KimBauhaus Universität Weimar
Der Grundgedanke bei der Entwicklung meiner Plakatidee war es, die vergangene Realität des digitalen Campus möglichst authentisch abzubilden. Als Mittel entschied ich mich also für eine fotografische Darstellung. So entstand diese Momentaufnahme, die an die letzten pandemiebedingten Semester erinnert. Zwangsweise wurden Vorlesungen online gehalten – bundesweit. Das Wohnzimmer wurde kurzerhand zum Vorlesungssaal. Mein Bruder und ich studierten zusammen, wieder zurück in der Heimat, obwohl wir an unterschiedlichen Orten eingeschrieben sind. Durch Homeoffice war auf einmal die ganze Familie wieder vereint. Ungewohnt gewohnt.
Nora
DietzeTechnische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
Die Kajüte auf sehr kleinen Freizeit-Schiffen wie z. B. bei einem Jollenkreuzer hat selten Stehhöhe, sondern nur Sitzhöhe.
Lennard Becking /
Oussama El HamliHochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Aufstehen, den PC starten, Kaffee und Kopfhörer schnappen und dann ab in das Meeting. So sah mein Hochschulalltag, in den letzten 2 Jahren aus. Diese Routine stelle ich in meinem Plakat dar. Oft läuft man Gefahr, sich in den diversen Online-Kursen zu verlieren und im Chaos zu versinken.
Marie
JenicekHochschule Darmstadt
Hab keine Sorgen vor dem Online-Studium. Du hast die Chance, deinen eigenen Campus zu Hause zu erfahren.
Nga Huynh Thi
KieuHochschule Darmstadt
Das Campus leben hat sich für uns alle verändert. Ganz individuell. Wie hat sich mein Campus leben verändert? Wie kann ich am besten meine aktuelle Situation darstellen? Mir war wichtig, meine persönliche Erfahrung in das Plakat zu fassen. Es scheint alles in Chaos zu sein und das Ende des Tunnels ist noch lange nicht in Sicht. Aber wie wäre es, wenn wir unsere Notlage nutzen und das beste daraus machen? Denn Not macht nicht nur erfinderisch, sondern vor allem kreativ.
Jae-Woo
KimHochschule RheinMain
Wow. So schön ruhig hier. Fernab von all dem Trubel der sich rund um meinen Campus abspielt. Nur kurz sortieren; durchatmen. Eine langersehnte und zweifellos hochverdiente Verschnaufpause. Entschleunigung tut so unfassbar gut. Warum nicht öfter? Auf einmal ist alles anders. Termine – derzeit keine. Ein Ort an dem man sich selbst meist näher ist als sonst wo. Isoliert. Zuhause ist Idylle. Zuhause ist Stillstand. Lange genug gewartet. Wann geht’s endlich weiter? Hallo?
Gabriel
WeimerHochschule Mannheim
Ich habe von der Uni aus, in dem Kurs „Designgrundlagen – sehen und verstehen“ das Thema des Plakatwettbewerbs „Digitaler Campus“ zur Aufgabe bekommen. Wir haben unsere Ideen und Entwürfe gemeinsam betrachtet, besprochen und kritisiert. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Großteil, auch ich, das Thema des digitalen Campus recht negativ betrachtete. Soziale Distanz, Isolation, allein sein, Bildschirme. Aber ein digitaler Campus kann doch auch total cool sein, oder nicht? Die einzige Bedingung: Internet. Das gibt es ja mittlerweile sowieso fast überall, also kann ich ebenso gut von überall aus am Campus „sein“. Egal wo ich auf der Welt bin, ich kann mit meinen Kommilitonen zusammenkommen und gleichzeitig am schönsten Strand der Erde liegen.
Charlotte
StaudingerIU – Internationale Hochschule, Campus Essen
Aus Campus wird Computer, aus Menschen werden Kacheln, aus Ideen werden Tabs. Studierende sind nur noch Bildschirmnomaden, private und studienbezogene Inhalte vermischen sich besonders gefährlich im eigenen Browserfenster. Nachrichten aus aller Welt, Zoom Call, Postfach, Youtube-Quatsch, Urlaubsplanung, Dating, Lieferando… es fällt schwer den Überblick zu behalten. Von wegen Trend zu Minimalismus, Entschlackung und innerer Ruhe – hier herrscht absolutes Chaos. Wie soll man sich da noch konzentrieren. Und dann ist noch diese Frauenstimme im Hintergrund… achso, da war ja was… sollte das Seminar nicht längst vorbei sein?
Manuel
GensheimerHochschule Darmstadt
Den typischen „oben-Hemd-unten-ohne“-Look kennt mittlerweile jede studierende Person. Aber mal angenommen, Du wachst eines morgens unvermittelt untenrum als Kakerlake auf. Was dann? Es soll ja Situationen gegeben haben, in denen der digitale Campus durchaus vorteilhaft gewesen sein soll. – Zum Beispiel, wenn Du unter Bodydismorphia leidest oder – ganz banal – Deine eigene Wohnung so aussieht, als hätte sich Gregor Samsa höchst persönlich darin gewälzt. Der Begriff des Framings hat während dieser Zeit deutlich an Bedeutung gewonnen und ist fast unbemerkt von Pressekonferenzen der Bundesregierung in unser aller Campusleben gerutscht. Unser Poster „Framing und Verwandlung“ ist eine peinlich berührte Überspitzung eben dieser Gegebenheit.
Denise Martin /
Martha HerfortKISD – Köln International School of Design, TH Köln
Das Plakat greift die pandemiebedingte Situation auf, durch die viele Studierende zum ersten mal mit einer komplett digitalen Lehre in Berührung kamen. Ist Digitalisierung immer positiv oder kann sie auch negative Auswirkungen auf uns (und unsere mentale Gesundheit) haben? Diese Frage stellt das Plakat und gleichzeitig einen Bezug zur Isolation und Einsamkeit her, die durch Digitalisierung entstehen kann.
Christin
VorbruggKISD – Köln International School of Design, TH Köln
Meine Sicht auf das unverhoffte online Studium, war wie das bekannte Sprichwort. Es gab Tage, da war es super praktisch von zu Hause oder wo auch immer auf der Welt studieren zu können. Ich konnte länger schlafen, zwischendurch Kleinigkeiten erledigen oder verpasste niemals ein Paket. Es war aber auch nicht immer alles gut. An einem anderen Tag hatte ich mich auch einsam gefühlt oder hatte eine Kreativblockade, weil der Austausch zu anderen Studierenden fehlte. Es war immer Tagesform abhängig, ob das Glas nun halb voll oder halb leer war.
Alexandra
WegnerHochschule Wismar
Online-Semester, Zoom-Meetings, Kamera und Ton aus. Aber haben die Studierenden wirklich an der Vorlesung teilgenommen? Während man am Anfang noch versuchte der Online-Vorlesung zu folgen und mitzumachen, merkte man schnell, wie schwierig dies ist. Mal hing das Internet und man bekam nur die Hälfte mit, mal fiel man sich ständig ins Wort und es kam kein ordentliches Gespräch zustande. Funktionierte die Technik, wurde man von seinem Umfeld zu Hause abgelenkt. Hatte man Hunger, konnte man sich etwas kochen – sah ja sowieso keiner. Wieso dann nicht einfach etwas komplett Anderes machen? Die Vorlesung kann man ja kurz stummschalten, man wird schon nichts Wichtiges verpassen. So ist mein Plakat entstanden. Während Zoom-Meetings habe ich mein Plakat gestrickt. In den Zoom-Meetings habe ich also viel gelernt, nur eben nichts für die Uni.
Benita
SchaackHochschule Darmstadt
Die digitalen Semester haben uns alle angestrengt. Online-Kurse in stockenden Calls und Lernstoff auf unübersichtlichen Websites braucht kein Mensch. Gerade in kreativen Studiengängen fehlte nicht nur der Austausch mit Freunden und den Mitstudierenden, sondern auch die Praxis in den Werkstätten. Ich bin echt froh, dass das erst einmal vorbei ist aber: der digitale Campus war nicht nur schlecht. Die Situation war nicht zu ändern, sich selbst und andere zu schützen hat oberste Priorität. Also warum soll man sich an all den negativen Auswirkungen der Pandemie aufhalten? Die Morgenvorlesung um 8:30 Uhr mit dem ersten Kaffee in der Hand auf der Couch wahrnehmen zu können hatte doch auch etwas für sich?
Larissa
FreibertHochschule Darmstadt
An alle, die es lieben, Briefe auf Schreibmaschinen zu tippen; An alle, die ihrer VHS-Kassette niemals mit einem Streamingdienst fremdgehen würden; An alle Schallplattenliebhaber:innen und Analogfotograf:innen; An alle, die ihre Steuererklärungen und Überweisungen lieber auf Papier einreichen; An alle Bargeld-Zahler:innen; An alle, die ihren Kalender noch offline organisieren; An alle, die faxen statt mailen; An alle, die im Elektro-Fachgeschäft nach Ersatzteilen für ihren Kassettenrecorder suchen; Kurz, an alle Digitalisierungsskeptiker:innen: War analog nicht auch für’n Ar… Verzeihung… mühsam?
Dario
MorazanKISD – Köln International School of Design, TH Köln
Ich denke immer, was “Campusleben digital” mir bringt? Ich kann am Unterricht teilnehmen, ohne Kamera einzuschalten. Weniger Sprechen, auch weniger Kommunikation mit anderen. Meine Deutschsprache ist nicht so gut, “Campusleben digital” kann mich vom Stress fernhalten. Ich kann immer auf dem Bett liegen und mir die Mühe sparen. Es ist eine Sackgasse. Es macht mich immer weniger präsent. Am Ende verschwinde ich im Internet und wird von andere vergessen. Das ist nicht mein Ziel. Ich frage mich oft. Habe ich mich im Laufe des Jahres verbessert? Was habe ich wirklich gelernt? Ich möchte die Leute, die gleiche Situation wie meine haben, zu eigene Gedanken bringen.
Mingzhu
MaUniversität Kassel
Die Erwartungen an das klassische Studentenleben haben mit dem Eintreffen der Pandemie und der damit verbundenen digitalen Lehre eine Kehrtwende hingelegt. Während Studierende noch vor Pandemiebeginn dem neuen Lebensabschnitt euphorisch und voller Erwartungen entgegengeblickt haben oder auch schon mitten drin steckten, ließ der Trugschluss nicht lange auf sich warten. Das digitale Campusleben ist ein Zustand, der nicht vorüberzugehen scheint. Da Studierenden nichts anderes übrig bleibt, als die Situation hinzunehmen, das Beste daraus zu machen und auf „OK“ zu klicken, droht alle anfängliche Motivation zu kippen.
Maike
SchweikhardHochschule Mannheim
No campus without us ist sowohl Warnruf als auch Treuebekenntnis. Was wäre ein Campus ohne die physische Anwesenheit von uns Student:innen, Lehrenden, Verwaltungskräften, Bibliothekar:innen, Reinigungskräften, Pförtner:innen, Hausmeister:innen und allen weiteren Engagierten? Kann ein Online-Campus dieses komplexe Geflecht an Menschen und sozialen Interaktionen wirklich vollständig ersetzen? Wo stößt er an seine Grenzen? Und ist Campus-Leben ohne reale Interaktionen, Emotionen und Haptik überhaupt noch Campus-Leben? Das Plakat sagt demonstrativ „No“. Gleichzeitig erinnert es uns daran, unserer realen Zwischenmenschlichkeit und Schaffenskraft treu zu bleiben, so groß die Verlockungen der digitalen Welten auch sein mögen.
Dario
MorazanKISD – Köln International School of Design, TH Köln